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Journal EXIT-Deutschland | Sammelband 2020

Inhaltsangabe

Journal

Ausgestiegene in Prävention und Wissenschaft

  • Von Dr. Ryan Scrivens, Dr. Steven Windisch, Dr. Pete Simi.

In den letzten fünf Jahren haben sich Fachleute und Entscheidungsträger zunehmend auf die Erfahrungen ehemaliger Rechtsextremisten gestützt, um Erkenntnisse über die Bedrohung durch gewalttätigen Extremismus und Terrorismus und dessen Bekämpfung zu erlangen.

Der Ausstieg: Wie rechtsextreme Frauen den Absprung schaffen

  • Mareike Wegmann

Zusammenfasung: Die Sichtbarkeit von Frauen als politische Akteurinnen gelangt nur langsam in den Fokus von Wissenschaft und Praxis. Die vorliegende Bachelorarbeit trägt einen Teil zur Wahrnehmung rechtsextremer Frauen bei und setzt dabei die Ausstiegsarbeit in den Mittelpunkt.

IS-Rückehrer:innen – Die vergessenen Deutschen in Syrien

  • Claudia Dantschke und Alma Fathi

Noch immer ist das Problem der Rückführung deutscher Staatsbürger, die sich dem IS angeschlossen haben, nicht gelöst. Etwa einhundert Männer und Frauen aus Deutschland befinden sich noch in den kurdischen Camps oder Gefängnissen in Nordostsyrien. Hinzu kommen etwa 130 Kinder. Nicht wenige von ihnen waren zu Beginn ihrer Inhaftierung in Syrien so desillusioniert vom IS, wie das einleitend beschriebene Paar. Die ideologischen Narrative und Feindbilder hatten Risse bekommen, Zweifel keimten auf. Und heute, drei Jahre später? 

The Role of Freedom and Identity in the Perceived Experiences of Former Right-Wing Extremists

  • Anne Leiser

This study aims to identify the distinctive elements that contribute to the experience of being a member of a right-wing scene. Eight German former right-wing extremists were interviewed about the experiences of their entry and exit processes. The transcripts were qualitatively analyzed using two-step inductive coding, and five overarching themes were thereby found.

Die personale Radikalitätsmetamorphose

  • Dr. Bernd Wagner

Der folgende Aufsatz ist ein Bestandteil einer größeren Auswertung zum Risiko und der Gefährdung durch das Denken und Handeln extremistischer Personen und Personen- zusammenhänge, die einen extremistischen Kontext bilden und aktiv kämpferisch den demokratischen Verfassungsstaat, seine Bürger und die demokratische Kultur attackieren, um eine Gesellschaftsumwälzung im Sinne ihrer jeweiligen extremistischen Mission zu bewirken. Dabei wurden insbesondere die Erfahrungen der Ausstiegshilfe und der aus extremistischen Bewegungen und Gruppen Austeigenden aufgearbeitet.

Evaluationsansätze in der Radikalisierungsprävention

  • Dr. Michail Logvinov

Der Stellenwert von Evaluationen steht in einem direkten Zusammenhang mit dem Ausbau von Infrastrukturen für soziale Innovationen. Auch das öffentliche Interesse an bestimmten sicherheitsrelevanten Phänomenen und zu verändernden Zuständen trägt zum Legitimationsdruck im Hinblick auf sozialpolitische Initiativen bei. Des Weiteren spielt das Verhältnis zwischen den zu prävenierenden sozialen Missständen, dem finanziellen Aufwand und den beobachtbaren Ergebnissen dahingehend eine wichtige Rolle, als sich die Frage nach (möglichen) Zweck-Mittel-Konflikten und nicht intendierten Wirkungen von Interventionen in sozialen Kontexten aufdrängt.

 

Praxis

 

Meine zwei Leben: Teil II: Der Reiz eines rechten Konzertbesuchs

  • Von ACD.

In diesem zweiten Text möchte ich etwas genauer erklären, was für mich der Reiz der rechtsextremen Erlebniskultur war. Dazu möchte ich von dem ersten rechtsextremen Konzert erzählen.

Für Nazis gibt es keine schlechte Presse

  • Von Julia Ley

Felix Benneckenstein ist heute 34 Jahre alt. Knapp ein Drittel seines Lebens hat der gebürtige Bayer in der Neonazi-Szene verbracht. Als Liedermacher Flex produzierte er antisemitische Musik, leugnete den Holocaust und verbreite rechtsradikale Propaganda. Vor knapp zehn Jahren verließ Benneckenstein die Szene.

Meine zwei Leben

  • ACD

Mit diesem Text möchte ich mich Euch vorstellen. Ich arbeite jeden Tag mit Menschen zusammen, trage Verantwortung für diese und helfe ihnen im Leben voranzukommen. Einige Jahre meines Lebens habe ich im Ausland verbracht. Doch noch vor einigen Jahren sah mein Alltag anders aus. 

#Baseballschlägerjahre – Die Häutung

  • Redaktion

In den Nachwendejahren brachen besonders in Ostdeutschland Hass, Rassismus und Gewalt aus. In der Serie Baseballschlägerjahre werden sechs Geschichten erzählt, die bis heute nachwirken. EXIT-Deutschland hat die die Folge 5 unterstützt.

Mein Weg – Einmal AFD hin und zurück

  • Clemens Torno

Nach sechs Jahren Mitgliedschaft in der AfD musste ich also zwangsläufig bei Betrachtung des Gesamtbildes feststellen, dass sich die AfD hin zu einer Fundamentalopposition entwickelt hat. Die AfD vernachlässigt ihre Verantwortung gegenüber ihren Mitgliedern. Die Parteiführung der AfD kann die Mitgliedschaft nicht zusammenhalten.

Interview: Ausstieg aus dem Rechtsextremismus

  • Katharina Heflik

Seit 2000 unterstützt EXIT in Deutschland Menschen bei Ausstieg aus der rechten Szene. Fabian Wichmann von EXIT Berlin hat mit der UnAuf über Rechtsextremismus und den Ausstieg nicht nur aus einer Gruppe sondern einer ganzen Ideologie gesprochen.

Biker Without Bikes – German Nazi Biker Clubs and their position within the right wing extremist movement

  • Elias Vander

Elias was an active member in the right-wing extremist movement and connected to Nazi Biker Clubs. In this article, he describes the developments and the impact of these groups within the right-wing extremist movement.

Biker ohne Bikes – NS-Rockerklubs und ihre Rolle innerhalb der Szene

  • Elias Vander

Elias war viele Jahre in der rechtsextremen Szene und im Umfeld von NS-Rockerklubs aktiv. Mit diesem Artikel gibt er einen groben Überblick über Entwicklungen und Relevanz dieser Gruppierungen innerhalb der rechtsextremen Szene.

Video-Podcast: Ausstieg & Deradikalisierung

  • Redaktion

Interaktiver Video-Podcast zum Thema Deradikalisierung und Ausstieg von EXIT-Deutschland Das Format bringt praktische Erfahrungen und wissenschaftliche Ansätze der Deradikalisierungs- und Ausstiegsarbeit zusammen mit dem Ziel, Handlungsräume und Potentiale zu erörtern und für Praktiker im Feld zu erschließen.

Review: Skin, Stone

  • Miriam Steinkeller & Fabian Wichmann

For the exhibition Haut, Stein Jakob Ganslmeier photographed – in cooperation with EXIT-Deutschland – tattoos and their removal process of people who left the violent-right-wing extremist scene. In contrast to tattoos, which tell of biographical processes of people who left the scene, photos of Nazi symbolism in public space

Rezension: Haut, Stein

Miriam Steinkeller

Für die Ausstellung Haut, Stein fotografierte Jakob Ganslmeier – in Kooperation mit EXIT-Deutschland – Tätowierungen und deren Entfernungsprozess von Personen, die aus der rechtsextremen Szene ausgestiegen sind. Im Kontrast zu Tätowierungen, die von biografischen Verläufen von AussteigerInnen erzählen, berichten Fotos von NS-Symboliken im öffentlichen Raum von einem Desinteresse sich um deren Entfernung

Veranstaltung: Ausstieg & Deradikalisierung

  • Redaktion

Interaktiver Video-Podcast zum Thema Deradikalisierung und Ausstieg von EXIT-Deutschland Das Format bringt praktische Erfahrungen und wissenschaftliche Ansätze der Deradikalisierungs- und Ausstiegsarbeit zusammen mit dem Ziel, Handlungsräume und Potentiale zu erörtern und für Praktiker im Feld zu erschließen.

Neue Publikation des RAN: Spotlight

  • Redaktion

ONCE AN EXTREMIST, ALWAYS AN EXTREMIST?

  • Virginie Andre & Onni Sarvela

The first series of international online workshops on the ‘Multi-dimensional Role of Former Extremists in Prevention, Intervention and Countering of Violent Extremism’ was launched on 25 and 29 May, and 2 and 5 June.

Fabian Wichmann (EXIT-Deutschland) neuer Co-Chair der RAN Arbeitsgruppe Communications and Narratives

  • Redaktion

Wir freuen uns mitteilen zu können, dass EXIT-Deutschland mit Fabian Wichmann, zukünftig die Arbeitsgruppe Communications and Narratives leiten wird. Die Entscheidung der Europäischen Kommission verdeutlicht den Anspruch des praxisbezogenen Erfahrungstransfers, den die Arbeitsgruppen des Radicalisation Awareness Network (RAN) mit der Gründung hatten.

Mein AfD-Austritt

  • Simon Bucher

Schon während meiner Parteimitgliedschaft war es nicht zu verkennen, dass man sich auf Kundgebungen nicht daran störte, Seite an Seite mit Verschwörungstheoretikern, Rechtsextremisten und Holocaust-Relativierern mitzulaufen.

Personal reflections from a woman in the extremist underground

  • Lauren Manning

In 2012 I began disengaging from the extremist underground and I would love to be able to say that I made a clean break over night, however I would be lying through my teeth. From the outside looking in, my childhood seemed perfect.

20 Jahre EXIT-Deutschland

  • Redaktion

„Irgendwann hat man die Wahl, für welchen Weg man sich entscheidet. Man kann weitergehen oder etwas Neues wagen. Aber auch beim Verlassen alter Pfade gibt es mehrere Möglichkeiten. Welche die richtige ist, kann man nur selbst herausfinden“. Zitat eines Aussteigers 23.Mai 2000. EXIT-Deutschland wird auf dem Berliner Bebelplatz gegründet.

Wortprotokoll: Expertenanhörung im Berliner Abgeordnetenhaus (HAYAT)

  • Redaktion

Das Wichtigste ist, dass man weiß, wohin die Kinder dann gehen», sagt Claudia Dantschke bestimmt. Dantschke leitet die Berliner Beratungsstelle Hayat (arabisch für Leben), die sich seit 2011 mit Islamist*innen und ihren Angehörigen beschäftigt und diese bei ihrer Deradikalisierung unterstützt. Das betrifft seit einigen Jahren auch die sogenannten Rückkehrer*innen des Islamischen Staats (IS).

Literaturhinweis: Risiko- und Gefahrenbewertung im Umgang mit Radikalisierten

  • Redaktion

Risiko- und Gefahrenbewertung im Umgang mit Radikalisierten Seit dem Jahr 2016 wurde im DNE-Deutschland ein Pfad beschritten, der sich aus dem Beratungsgeschehen und dem Tätigkeitsfeld von EXIT-Deutschland und HAYAT-Deutschland ergab: der Umgang mit Personen/Gruppen , die von Extremisten in Leib und Leben gefährdet werden und Personen/Gruppen die als Radikalisierte und als Gefährder gegen Andere in Erscheinung treten.

Gedenken ist nicht genug

  • Fabian Wichmann

Erinnerung muss manchmal wehtun: KZ-Gedenkstättenbesuch mit ehemaligen Neonazis.  Es ist ein regnerischer Dienstag im Januar, als wir gemeinsam mit EXIT-Australien und dem Aktionskreis ehemaliger Rechtsextremisten (AK EXIT) die Gedenkstätte Sachsenhausen besuchen. Es ist ungemütlich: windig, grau, kalt, doch gleichzeitig treiben schon die ersten Frühblüher in diesen letzten Tagen des Januars.