„Wir sind im permanenten Kriegszustand“. Medienwirkungen auf Rechtsextreme
Auszug:
Die Frage, wie Medien auf jene Akteure wirken, über die sie berichten, behandelt das Konzept der reziproken Effekte. Diese Studie geht der Frage nach, ob reziproke Medieneffekte nicht nur bei Einzelpersonen, sondern auch innerhalb politischer Gruppierungen zum Tragen kommen. Sie untersucht dies am Beispiel der rechtsextremen Szene und ermittelt, welche Reaktionen durch unterschiedliche Muster der Berichterstattung über Rechtsextremismus bei den Anhängern der Szene ausgelöst werden. Auf Basis der theoretischen Annahme, dass sich Kepplingers Modell reziproker Effekte auf Gruppen erweitern lässt, weil sich einzelne Personen mit diesen stark identifizieren können, wurden Aussteiger aus der rechtsextremen Szene zu ihren Erfahrungen mit Medien in der Szene befragt. Die Aussagen der in Zusammenarbeit mit EXIT Deutschland (ZDK/ GDK) rekrutierten Interviewten zeigen, dass sich Szenemitglieder durchgängig von Berichterstattung über Rechtsextremismus betroffen fühlen und dass die für reziproke Effekte charakteristischen Verarbeitungsprozesse auch bei der Berichterstattung über Gruppen auftreten. In der Folge kommt es zu polittaktischen Reaktionen der Führungsriege auf Berichte in den Massenmedien und zum Versuch, diese gezielt zu instrumentalisieren.
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