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Wenn aus Vorurteilen Urteile werden und Urteilen Konsequenzen folgen – Perspektiven auf den Ausstieg

Von Felix Benneckenstein, Maik Scheffler, Stefan Rochow, Fabian Wichmann.

Auszug:

Gibt ein über Jahre aktiver Neonazi seinen Ausstieg öffentlich bekannt, beginnen die immer selben Debatten: Manche lesen und glauben die resultierenden Geschichten gerne, geben sie doch Mut, die inhaltliche Auseinandersetzung mit Rechtsradikalismus weiter zu vertiefen. Ein Erfolgserlebnis in einer schwierigen gesellschaftlichen Entwicklung. Andere mahnen und warnen:Wer quasi „gestern noch ein Nazi“ gewesen sei, könne nicht schon heute als positives Beispielgelten – auch, wenn es nur um den Ausstieg an sich geht.

Unter den ehemaligen Kameraden mischen sich unterdessen Wut und Enttäuschung, bei Einzelnen löst der Verlust des Aktivisten oder Freundes aber auch eine erste weltanschauliche Verunsicherung aus. Ein kritisches Hinterfragen des Ganzen müssen die Protagonisten dabei aushalten und es ist auch erwünscht, dieses sensible Thema in jedem Falle kritisch zu prüfen –solange dabei nicht in Vergessenheit gerät, was ein Ausstieg eigentlich ist und nicht zugelassen wird, dass Rückwege verbaut werden.

Dieser Artikel soll eine Innenperspektive zeichnen, unser Verständnis von Ausstieg vermitteln, sowie auf Probleme und Kritik im Zusammenhang mit Bildungsveranstaltungen aufmerksam machen. Wir, die Verfasserinnen und Verfasser, sind Teil des AKTIONSKREIS EXIT-Deutschland (AK), überwiegend also ehemalige Neonazis.

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