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Rechtsextremismus und die Konstruktion von Erinnerung – Radikalisierungsprozesse im Fokus von Tradierungsforschung und kollektivem Gedächtnis

Von Dorothee Zeune.

Auszug:

„Deutschland hat ein Neonaziproblem“ konstatiert Christian Thiele in „der Zeit“ vom April 2012 (Thiele 2012: 1)2 knapp 70 Jahre nach dem Ende des 2.Weltkrieges. Der Autor war zu Besuch in der Mecklenburgischen Schweiz, im Nordosten Deutschlands, wo sich etwa 60 Familien niedergelassen haben, deren Kinder die Namen Freya, Thore oder Hildegund tragen. Sie gehören einer neonationalistischen Sekte an, die sich Artamanen nennen und enge Verbindungen zu teilweise bereits verbotenen rechtsextremen Organisationen hegen (vgl. ebd.: 1). Die Erziehungsziele- und Ideale der Eltern seien oftmals direkt der Zeit des Nationalsozialismus entnommen, so Thiele. Die Aufgabe der Buben liege darin Widerstandsfähigkeit, Stärke und Ausdauer zu erlernen, wohingegen die Mädchen auf ihr Leben als Hausfrau vorbereitet würden. Auch „paramilitärische[r] Drill für Kindergartenkinder“ sei keineswegs ungewöhnlich (ebd.: 2). In Anbetracht der Geschichte Deutschlands erscheint Thieles Aussage unvorstellbar.

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