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Evaluationsansätze in der Radikalisierungsprävention

Von Dr. Michail Logvinov.

Der Stellenwert von Evaluationen steht in einem direkten Zusammenhang mit dem Ausbau von Infrastrukturen für soziale Innovationen. Auch das öffentliche Interesse an bestimmten sicherheitsrelevanten Phänomenen und zu verändernden Zuständen trägt zum Legitimationsdruck im Hinblick auf sozialpolitische Initiativen bei. Des Weiteren spielt das Verhältnis zwischen den zu prävenierenden sozialen Missständen, dem finanziellen Aufwand und den beobachtbaren Ergebnissen dahingehend eine wichtige Rolle, als sich die Frage nach (möglichen) Zweck-Mittel-Konflikten und nicht intendierten Wirkungen von Interventionen in sozialen Kontexten aufdrängt.

Es nimmt vor diesem Hintergrund nicht wunder, dass Bewertungen von extremismusrelevanten Präventionsprogrammen und Deradikalisierungsinitiativen – zu Recht – auf eine große Aufmerksamkeit stoßen, die zugleich aus verschiedenen pluralen Interessen sowie politischen Blickwinkeln resultiert. Grundlegend ist indes der Zusammenhang zwischen gesamtgesellschaftlichen Sicherheitsinvestitionen und Sicherheitszielen in einem demokratischen System. Insofern stehen, darin eingebettet, stets die Interdependenzen der relevanten gesellschaftlichen Akteure auf dem Prüfstand, wie sie Evaluationen konzipieren sowie systemisch zweckvoll und zielorientiert umsetzen. Zu beachten ist, dass in Deutschland derzeit zwei relativ voneinander abgekoppelte „Evaluationsinseln“ auszumachen sind, die jeweils an verschiedene Paradigmen der Politik und Forschung zu Extremismusphänomenen gebunden sind: zum einen die kriminalpolitisch intendierten Ansätze der evidenzbasierten Wirkungsevaluation und zum anderen jene der Sozialpädagogik oder pädagogisch orientierten Jugendhilfe.

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Der Autor ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungs- und Informationsdienst Extremismus und Militanz (FIDEM) der ZDK Gesellschaft Demokratische Kultur gGmbH und Teil der Redaktion des JEX.

Dieser Beitrag stellt in stark komprimierter Form die im Rahmen eines Teilprojekts des vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) geförderten Forschungs- und Informationsdienstes Extremismus und Militanz (FIDEM) gewonnenen Erkenntnisse über Ansätze und Methoden der Evaluation sowie Implikationen für die Praxis der Radikalisierungsprävention dar.