Die mythische Denkweise im Rechtsrock. Volksgemeinschaft und Ahnenkult
Von Irina Maria Manea.
Auszug:
In diesem kurzen Beitrag sollen die Mystifizierung und Verklärung von Begriffen wie „Volk“, „Rasse“ oder „Ahnen“ skizziert werden, um ihre ideologische Relevanz und ihr Legitimationspotenzial in der rechten Szene genauer fassen zu können. Mit anderen Worten besteht unser Hauptziel darin, die mythischen Geschichtsbilder hervorzuheben, welche bestimmte Aspekte der früheren Geschichte in mythische Strukturen umwandeln, um einen kollektiv historischen Sinn zu stiften. Dabei ist zu beobachten, wie sich die rechtsorientierte Weltanschauung hauptsächlich über Mythen definiert und auf das Infragestellen von Faktizität zugunsten von sinnstiftenden Idealen verzichtet, was zu einer Art politischer Phantasie verdichtet wird. In diesem Sinne dienen als Materialgrundlage Themen aus den Liedtexten der in den 1980er Jahren begründeten Rechtsrockszene, die als mediales Schlüsselinstrument und wesentlicher ideologischer Werbeträger des Rechtsextremismus fungiert[1]. Im ersten Teil der Untersuchung werden dabei theoretische Dimensionen des Mythos diskutiert, während sich der zweite Teil des Beitrags mit konkreten Beispielen[2] der Mythisierung von volksgebundenen Elementen befasst, die zur Identitätskonstruktion dienen und eine besondere Geschichtskultur durch die Rezeption der antiken Themen unterbauen.
[1] Vgl. Rechtsrock. Bestandaufnahme und Gegenstrategien, hrsg. von Christian Dornbusch und Jan Raabe, Münster 2002.
[2] Als Vertreter des Rechtsrock nennen wir Bands wie Störkraft, Absurd, Landser, Kraftschlag, Weißer Arischer Widerstand, Edelweiß, Sturm 18 usw. Eine Auswahl von Bands, Texten und Lieder findet man auf der rechtsextremen Seite 88nsm.com.
Ganzer Artikel:
Das könnte Dich auch interessieren:
- Antisemitismus im Rechtsextremismus 27. Oktober 2021
- Infobrief Extremismus und Organisierte Kriminalität 31. Mai 2023
- Entwicklung von internationalen Leitlinien in der… 18. September 2024
- Hass, Gewalt und Größenwahn (2/3) 2. Mai 2023
- Zeit und Raum – Gedenkstättenpädagogik im Kontext Ausstieg 9. Juni 2023
- „Rechtsextremismus ist ein Thema, das uns alle angeht.“ 22. Juni 2022