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Zwischen Ideologie und Mainstream – Musik im rechtsextremen Alltag

Von Gerda Maiwald.

Abstrakt:

Das Ausmaß der gesamten rechten Szene in Deutschland ist schwer erfassbar und die Grenzen sind oft fließend. Es drängt sich die Frage auf, was Jugendliche und junge Menschen in unserer Gesellschaft überhaupt dazu bewegt, in rechte Strukturen einzutauchen. Hierbei spielt die Musik offenbar eine maßgebliche Rolle: Rechtsextreme Musik hat sich als eine neue Form rechtsextremer Alltagskultur verselbstst.ndigt. Als Hybridform bedient sich der RechtsRock bestehender Musikgenres und Stilelemente gegenwärtiger Jugendkulturen und ergänzt diese mit Bausteinen einer völkisch-nationalistischen Ideologie.2 Zudem nutzt die organisierte extreme Rechte Musikveranstaltungen strategisch, um ein junges Publikum für ihre Interessen zu gewinnen.
Die Musik stellt für die Akteure ein zentrales, identitätsstiftendes Element dar, welches nicht selten im direkten Kontext von Gewaltverbrechen steht. Zum einen werden über die Songtexte menschenverachtende, gewaltverherrlichende Inhalte transportiert, zum anderen findet bei diversen Konzerten der direkte Aufruf zu Gewalttaten statt.

Die rechte Szene an sich existiert nicht; es handelt sich um ein heterogenes Geflecht aus vielen verschiedenen Szenen und Strömungen. Dementsprechend weitläufig und vielschichtig gestaltet sich das Angebot des rechten Musikspektrums. Das  kulturwissenschaftliche Erkenntnisinteresse stellt nicht die rechtsextreme Musik selbst in den Fokus. Dieser Artikel kann und soll nicht leisten, ein allgemeines Bild über die Rolle von Musik im rechten Milieu zu zeichnen. Vielmehr soll die alltagskulturelle Bedeutung von Musik innerhalb der individuellen Lebenswelt einzelner Menschen analysiert werden.

Sowohl die individuellen als auch die kollektiven Bedeutungsebenen von Musik sind Gegenstand der qualitativen empirischen Untersuchung.

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