Der gescheiterte Antifaschismus der SED – Antisemitismus, Rassismus und Neonazismus in der DDR
Auszug:
Die DDR war ein von der Sowjetunion initiierter und von der SED kontrollierter diktatorischer Staat und seine Gründung geht zurück auf Absprachen zwischen der KPD bzw. SED einerseits und der KPdSU andererseits. Diese Staatsgründung brachte zum Ausdruck, was in der kommunistischen Arbeiterbewegung seit den 1920er Jahren, von den Bolschewiki bzw. von Lenin und Stalin zur gängigen Ideologie und Praxis eines „Sozialismus in einem Land“ entwickelt wurden, und was die KPD zum Bestandteil ihrer Programmatik und Politik werden ließ. Die SED, wie sich die KPD nach der Zwangsfusion mit der SPD nannte, durchdrang und beherrschte mit ihrem autoritär geführten Parteiapparat, mit ihren Massenorganisationen, mit den von ihr in der „Nationalen Front“ gleichgeschalteten Blockparteien und vor allem durch die Instrumentalisierung des Staatsapparates die ost-deutsche Gesellschaft und ihre Bevölkerung.[1] Ähnlich wie die SED den Antisemitismus in der DDR leugnete, so leugnete sie auch den Rassismus. Wenn doch „Vorkommnisse“ dieser Art registriert werden mussten, dann wurden Täter als „kriminelle“ oder „asoziale“ Elemente bezeichnet, die durch den schädlichen Einfluss westlicher Medien oder Agenten dazu beeinflusst worden wären. Die Verleugnung und Verdrängung dieser Thematik reicht bis in die Gegenwart, wenn von Mitgliedern und Sympathisanten der Linkspartei immer wieder behauptet wird, in der DDR hätte es keinen Rassismus oder Antisemitismus gegeben, und die Erscheinungen der Gegenwart seien ausschließlich Folgen der politischen, sozialen und ökonomischen Veränderungen ab 1990.
[1] Vgl. Schroeder/Staadt, a.a.O., S. 309.
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