Eindrücke von der Demokratiekonferenz 2021
Von Caritas-Siegen.
Zur diesjährige Demokratiekonferenz zum Thema „Ausstieg aus dem Rechtsextremismus“ durften wir rund 50 Teilnehmer*innen in der Bluebox begrüßen. Die zwei Referenten von Exit Deutschland sprachen über die Deradikalisierungsarbeit der bundesweit tätigen Organisation, die ausstiegswillige Personen aus dem Rechtsextremismus hinausbegleitet. Hier finden Sie einige Impressionen der Konferenz: In ihrem Grußwort betonte die stellvertretenden Bürgermeisterin der Universitätsstadt Siegen, Angela Jung die Wichtigkeit der stetigen Arbeit an und Mitarbeit in der Demokratie, die wie eine immerwährende Großbaustelle sei. Sie dankte den zahlreichen Menschen, Vereinen und Initiativen, die sich in Siegen für ein gelebtes Miteinander engagieren.
Fabian Wichmann arbeitet seit 2006 bei EXIT Deutschland und verfügt über große praktische und theoretische Expertise zu Radikalisierungs- und Deradikalisierungsprozessen, insbesondere in den Bereichen Analyse, Intervention, Familienberatung und in der Ausstiegsberatung. Bei der Konferenz gab er eine Einführung in die Erfordernisse der Deradikalisierungsarbeit und berichtete wie von EXIT Deutschland Ausstiegswillige auf ihrem Weg begleitet werden.
Maik Scheffler, der nach 17 Jahren 2015 aus der rechtsextremen Szene ausgestiegen ist, musste der Konferenz spontan per Video zugeschaltet werden. Dies hat dank der technischen Unterstützung der BlueBox Siegen und von Robin Spies einwandfrei funktioniert. Maik Scheffler berichtete von seinem Einstieg in und seinem Ausstieg aus der rechtsextremen Szene. Heute ist er in der Jugendverbandsarbeit tätig und führt für Exit Deutschland Raum- und Szeneanalysen durch.
Etwas mehr als 50 Personen haben an der Konferenz teilgenommen und interessiert den Berichten der beiden Referenten gelauscht. Viele haben sich an der Diskussion am Ende der Veranstaltung beteiligt und ihre Fragen an die Referenten gerichtet. Welche Rolle spielen z. B. Frauen beim Ausstieg männlicher Personen aus der Szene?
Für viele eine wichtige Erkenntnis des Abends: Von einer anderen Position überzeugen kann man Personen, die tief in der rechten Szene stecken und noch nicht mit dem Gedanken an einen Ausstieg spielen, kaum. Wichtiger ist daher die präventive Arbeit und dass es vor Ort stabile Strukturen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit gibt. Dort, wo alternative Angebote für Jugendliche nicht vorgehalten werden, haben Rechtsextreme, die gezielt Jugendliche rekrutieren wollen, leichtes Spiel. Das hat auch Maik Scheffler so erlebt.
Die zwei Gebärdensprachdolmetscherinnen Karolina Zajac und Monika Pöttgen (v.l.) sorgten dafür, dass auch hörgeschädigte Personen an der Konferenz teilnehmen konnten. Moderiert wurde die Konferenz von Tobias Bender vom Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. (Mitte).
Seit 2015 finden regelmäßig einmal im Jahr Demokratiekonferenzen in Siegen statt, die im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesfamilienministerium gefördert werden. Auf dieser Seite finden Sie Materialien und weitere Informationen zu EXIT Deutschland.