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Bd. 7 (2018) Ausstiege aus dem Extremismus im Prisma diverser Perspektiven

Das heutige Heft dreht sich nach einem Exkurs in das niedergehende ‚Kalifat‘ und einige seiner Auswirkungen auf Deutschland wieder um den Themenkreis Rechtsextremismus.

Trotz der vielen – oft sehr modischen und profilheischenden – gesellschaftlichen und medialen Debatten bleibt es weiterhin eine erstrangige Aufgabe, Impulse zu Ausstiegen in die rechtsextreme Szene zu setzen und Ausstiege erfolgreich zu sichern. Das ist wie bekannt keine leichte Aufgabe, da wie vieles im Lande suboptimal geordnet und gewiesen ist, nicht oder nur begrenzt wegen fehlender Ressourcen oder Mangel an Kenntnissen umgesetzt werden kann. Das zeigt sich bei Dauerthemen wie ‚Sicherheit‘, ‚Kindeswohl‘ und ‚Integration‘ von ehemaligen Extremisten immer wieder. Deshalb haben wir Ihnen einige Fakten aus der Tätigkeit zusammenstellt, die das Format des ‚Ausstiegs‘ ein wenig ausleuchten. EXIT-Deutschland ist seit dem 23.Mai 2000 das erste Konstrukt, das als NGO systematisiert in der deutschen Landschaft. Zuvor gab es schon seit 1990 mit dem späteren EXIT verbundenen Aktivitäten. Der staatliche Sektor zog erst seit 2001 aus guten Gründen – es war die Zeit des NSU – nicht ohne Grund beginnend im Bund in Baden-Württemberg konkurrente Gebinde auf, die im Anfang noch auf Kooperation angelegt waren. Heute leben wir in einer Zeit der ‚Vielfalt‘ in diesen Dingen, was einen Sicherheitsmann mitunter sehr unruhig stimmt. Nichtsdestotrotz soll nicht der Verdruss die Leitlinie der Anstrengungen sein, sondern die Ausstiege als bester Opferschutz und Gewinn für die demokratische Gesellschaft. Wir wissen bei EXIT-Deutschland was wir tun, können es menschlich würdigen und materiell berechnen – ein vielfaches als steuerkostensparender Ertrag in Relation zu den der eingesetzten Mittel durch Ausbleiben von extremistischer Kriminalität. Misstrauenskanonaden aus bestimmten politischen und weltanschaulichen Kreisen, die sich aus einem rigiden Menschen- und Politikbild nicht verabschieden können, sind in diesem Zusammenhang nicht hilfreich, eher invers kontraproduktiv, sogar demokratiebedrohend.

Im Heft kommen verschieden Blickweisen und Wahrnehmungen von Ausstiegen aus der rechtsextremen zur Sprache. So geht es um die Möglichkeiten und Grenzen des Strafrechts in Ausstiegsvorgängen.
Der AKTIONSKREIS ehemaliger Extremisten meldet sich zu Wort und auch Mitglieder. Es geht nicht nur darum über politische, ideologische und religiöse Radikale zu reden, in den spalterischen Sprachen der aktuellen Wissenschaft, die sich oftmals an der Wirklichkeit vorbeibewegt, in der der Politik und der Medien, die manchen Nerv der Gesellschaft nicht mehr erkennt.
Gleichwohl kann auf die Wissenschaften nicht verzichtet werden. So wird die Sicht der Kriminologie und Psychologie aktiviert.

In dieser Ausgabe:

Überlegungen zur Strafrechtsanwendung und rechtsextrem intendierten kriminellen Aktivität

  • Dr. Bernd Wagner

Rechtsradikalismus und Ausstieg – Erfahrungen und Überlegungen

  • Dr. Bernd Wagner

Politisch motivierte Kriminalität als Abnormitätsfunktion? Erkenntnisse aus der Rechtsextremismus- und Islamismusforschung

  • Dr. Michail Logvinov

Successfully countering hate and far-right propaganda: The story of exit-germany

  • Fabian Wichmann

Einmal Nazi, immer Nazi? Arbeit und Erfahrungen von EXIT-Deutschland und der Aussteigerhilfe Bayern in der Ausstiegsbegleitung

  • Fabian Wichmann / Felix Benneckenstein

It wasn’t enough for me to physically remove myself

  • Lauren Manning

Interview mit Manuel vom Aktionskreis ehemaliger Extremisten / EXIT-Deutschland

  • Manuel D.

Perspektiven auf den Ausstieg. Wenn aus Vorurteilen Urteile werden & Konsequenzen folgen

  • Stefan Rochow, Felix Benneckenstein, Maik Scheffler für den Aktionskreis ehemaliger
    Extremisten / EXIT-Deutschland

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ISSN: 2196-8136 Ausgabe: 7/2018