Publikation / Standards: Ausgestiegene in der politischen Aufklärungsarbeit
Von Ulrike Krause, Bernd Wagner, Fabian Wichmann.
EXIT-Deutschland arbeitet nach einem Gesamtkonzept, das Ausgestiegene in die Arbeit als Gleichwertige einbezieht. Neben der Mitwirkung in der Fallarbeit und bei Familienhilfen, Hintergrundrecherchen und territorialen Lageanalysen engagieren sich die Mitglieder des AKTIONSKREISES ehemaliger Extremisten in der politischen Aufklärung. Hier übernehmen Ausgestiegene verschiedene Aufgaben – entweder hinter den Kulissen oder öffentlich.
Präsenz im öffentlichen Raum unter Mitwirkung Ehemaliger ist ein zentrales Element der Arbeit von EXIT-Deutschland, die in ihrer Bedeutung weit über die reine Öffentlichkeitsarbeit zum Zwecke der Bekanntmachung des Unterstützungsangebot für Ausstiegswillige hinausgeht: es werden Signale in die Szene hineingesendet mit dem Ziel, Zweifel zu streuen und dadurch auch eine destabilisierende Wirkung zu erzeugen. Als Mittel der Counterarbeit sind es neben der Initiierung von Kampagnen und der Etablierung von thematischen Diskursen vor allem eigene Erlebnisberichte (Veröffentlichung von Biographien, Erfahrungsberichte, Vorträge) und Auftritte von Ausgestiegenen, die die Ideologie sowie gruppeninterne und gruppenstabilisierende Mechanismen öffentlich in Frage stellen. Zudem dienen die öffentlichen Äußerungen auch der Transparenz der Arbeit von EXIT-Deutschland – sowohl in Richtung Gesellschaft als auch in Richtung Szene. Die impulsgebende Wirkung, die Ehemalige auf Zweifler in der Szene haben können, sollte nicht unterschätzt werden.
U. Krause, B. Wagner, F. Wichmann (2021): Standards EXIT-Deutschland. Ausgestiegene in der politischen Aufklärungsarbeit. Schriftenreihe Zentrum Demokratische Kultur, Berlin.
Standards: Ausgestiegene in der politischen Aufklärungsarbeit